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Artikel | April 9, 2024 | 12 min. lesen

5 aufkommende Trends im Einzelhandel, die das Einkaufserlebnis im Jahr 2024 verändern werden

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1. Integration von KI für personalisiertes Einkaufen

Aktuell bewegt sich der Trend beim Einkaufen immer mehr in die Richtung, dass Individualität für Konsumenten ein kaufentscheidender Faktor ist. – Ganze Autos werden individuell konfiguriert und Reisen nach den Wünschen von verschieden Kunden personalisiert. Dies verdeutlicht wie sehr personalisiertes Einkaufen im Zentrum eines jeden Kauferlebnisses steht, wobei auch Retail Media eine zunehmend wichtige Rolle spielt. Durch die Integration von künstlicher Intelligenz (KI) wird es möglich, Kundenbedürfnisse präzise zu analysieren, Prozesse zu automatisieren und Fachkräfte stark zu entlasten.

Die Integration von KI beeinflusst folgende Faktoren maßgeblich; diese sind für das personalisierte Einkaufen des Konsumenten wesentlich:

Faktoren für personalisiertes Einkaufen Nutzen der Integration von KI
Präzise Ermittlung der Kundenbedürfnisse Durch die Integration von KI kann eine Vielfalt von Daten aus diversen Datenquellen gesammelt, strukturiert sowie analysiert werden, um die Kundenbedürfnisse präzise zu ermitteln.
Personalisierung der Customer Journey Auf Basis der analysierten Trends und Kundenbedürfnisse können KI-gestützte Algorithmen die Zielgruppe nach spezifischen Merkmalen automatisch segmentieren. Die ermöglicht personalisierte Kampagnen, Marketingstrategien oder ähnliches.
Produktion nach Nachfrage Durch Marktplätze und Online-Shops können Kunden direkt mit Fabriken kommunizieren. Individuelle Wünsche werden so leicht erfüllt. Dies wird durch die Integration von KI erst ermöglicht.
Echtzeit Reaktion auf Trends KI-gestützte Algorithmen analysieren Kundenfeedback fortlaufend, somit kann in Echtzeit auf Änderungen von Trends reagiert werden. Die Verwaltung und Kontrolle ist mit einer Cloud leicht möglich.
24/7 Kundenservice Die Integration von KI ermöglicht 24/7 Kundenservice durch automatische und ortsunabhängige Direkthilfe.

Insgesamt sind alle Aufgaben, die für ein Unternehmen mit der Personalisierung des Einkaufens einherkommen, mit der Integration von KI einfach umzusetzen. Gleichzeitig werden Fachkräfte entlastet, da Prozesse automatisiert ablaufen.

 

2. Der Aufschwung des Omnichannel-Einzelhandels

Für den personalisierten Einkauf ist neben der Integration von KI auch der Einsatz des Omnichanel-Einzelhandels relevant.  Unter Omnichanel versteht man die Vernetzung aller Kanäle. Damit wird sichergestellt, dass die Customer-Journey auf digitalen, physischen und sozialen Kanälen entsprechend der Kundenbedürfnisse gleich angenehm verläuft, was ein zentrales Ziel der Customer Centricity ist.

Customer Centricity, oder kundenorientiertes Denken, ist eine Geschäftsphilosophie, die darauf abzielt, die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden in den Mittelpunkt zu stellen. Auch hier werden personalisierte Anzeigen, Angebote und Empfehlungen auf unterschiedlichen Kanälen eingesetzt, um das präzise Targeting zu garantieren.

Weiterhin sind innovative Technologien notwendig, um das präzise Targeting fortlaufend zu verbessern. Mit beispielsweise digitalen Preisschildern kann aktiv auf das Kaufverhalten und Marktbedingungen durch die Aktualisierung der Preise reagiert werden. Zudem unterstützt digitale Preisschilder die nahtlose Integration in den Omnichanel-Einzelhandel, da eine einheitliche Preisgestaltung – über alle Vertriebskanäle hinweg – möglich ist.

Zudem ist auch die Cloudtechnologie im Aufschwung des Omnichannel-Einzelhandels näher zu beleuchten. Cloudtechnologie ermöglicht die nahtlose aller Vertriebskanäle im Einzelhandel. Anwendungen und Daten können durch Cloudlösungen über verschieden Plattformen hinweg integriert und synchronisiert werden. Somit können einheitliche Kundenerfahrungen gewährleistet werden. Auch die Integration von KI wird durch Cloudlösungen stark vereinfacht. Dadurch können große Datenmengen in der Cloud verarbeitet werden, sodass KI-gestützte Algorithmen fundierte Analysen hinsichtlich des Kundeverhaltens treffen kann.

Insgesamt ist die Vernetzung der Vertriebskanäle ein entscheidender Faktor, um auf den aktuellen Trend Customer Centricity zu reagieren und eine einheitliche Customer Journey über alle Kanäle hinweg zu ermöglichen.

 

3. Nachhaltigkeit und ethisches Handeln im Einzelhandel

Ein weiterer Trend im Einzelhandel ist die Nachhaltigkeit und das ethische Handeln von Unternehmen. Nachhaltigkeit und ethisches Handeln sind zum wichtigen Faktor einer Kaufentscheidung geworden. Dies spiegelt sich auch in gesetzlichen Regularien, wie der Green Deal Initiative der EU, wider.

Durch aktuelle Herausforderungen, wie der Klimakrise, wurde das Nachhaltigkeitsparadigma im Einzelhandel etabliert. Der übergeordnete Grund des Wirtschaftens wird hierbei hinterfragt – Nicht nur reines Profitdenken, sondern auch das Gemeinwohl, Solidarität, und ökologische Nachhaltigkeit sind in den Fokus der Wirtschaft gerückt.

Deshalb hat sich das Zero Waste Packaging entwickelt. Darunter versteht man die Reduzierung und gleichzeitig Aufwertung von Verpackungen, um Abfall zu verringern. Dazu werden nachhaltige Kreislaufsysteme implementiert, welche den Lebenszyklus von Verpackungen verlängert. Verpackungen werden häufiger wiederverwendet bzw. recycelt und sind biologisch abbaubar. Dafür ist hochwertiges und robustes Material erforderlich. Beobachten lässt sich dieser Trend vor allem am vermehrten Einsatz von Mehrwegverpackungen und Recycling.

In diesem Kontext ist auch das Packaging as a Service bzw. Circular Packaging Modell zu betrachten. Dabei werden Verpackungen als Investitionsgut behandelt. Ziel ist Rückgabe- und Mehrfachnutzungssysteme in den Lebensstil der Nutzenden zu integrieren. Dieses Modell reagiert auf das Bedürfnis der Konsumenten nach umweltverträglichem und nachhaltigem Konsum, der leicht im Alltag umzusetzen ist. Dafür sind innovative Lösungen notwendig, die in Kooperation mit dem Handel, der Verpackungsindustrie und der Logistikbranche entstehen. Deutlich ist: Der Trend bewegt sich – weg von Einwegverpackungen – hin zu Nachhaltigkeit und ethischem Handeln.

 

4. Das Aufkommen von Retail-as-a-Service (RaaS)

Nicht zu vergessen ist das Aufkommen von Retail-as-a-Service. Durch die zunehmende Konkurrenz ist ein exzellenter Service – online sowie offline – Voraussetzung, um die Kundenbindung zu erhöhen. Retail-as-a-Service (RaaS) ist ein Geschäftsmodell, welches die Einzelhandelsinfrastruktur für Marken bereitstellt und verschiedene Dienstleistungen für Konsumenten anbietet.  Ziel ist eine nahtlose und optimale Customer Experience zu bieten.

Für Anbieter von RaaS entsteht eine neue Umsatzquelle, da der eigene Marktplatz für andere Marken zur Verfügung gestellt wird. Anbieter von RaaS profitieren bei dieser Kooperation von einer Umsatzsteigerung, während RaaS-Nutzende – auch ohne hohe Markenbekanntheit und Mittel – physisch präsent sein können.

Dieses Geschäftsmodell ermöglicht Online-Einzelhändlern die Etablierung einer physischen Präsenz, während hohe Kosten vermieden werden. Somit können Marken beispielsweise Kapselräume in einem Geschäft mieten, um ihre Produkte zu verkaufen und das ohne Immobilienrisiko. Für aufstrebende Einzelhändler resultiert dies in einer starken Erleichterung.

Neben dem Mieten von Kapselräumen gibt es noch weitere zahlreiche weitere Möglichkeiten, um physisch präsent zu sein. Dazu zählen:

  • Mieten von Regalflächen: Es ist kein ganzer Raum notwendig, um physische Präsenz zu etablieren. Auch eine Regalfläche reicht aus, um Produkte zu präsentieren.
  • Nutzung von Kassensystemen: Marken oder Einzelhändler erhalten durch RaaS Zugang zu Kassensystemen. Dadurch können Transaktionen abgewickelt und Zahlungen entgegengenommen werden.
  • Nutzung von Lager- und Logistikdienstleistungen: RaaS-Anbiete können neben Verkaufsräumen, auch Lager- und Logistikdienstleistungen anbieten. Dies erspart den Marken den Einsatz eigener Lagerräume zur Verwaltung.
  • Zugang zu Kundenanalysen und -daten: RaaS ermöglicht den Marken Zugang zu den Kundendaten sowie -analysen der Anbieter. Auf Basis dessen werden Einblicke in Kundenverhalten und -präferenzen gewonnen, um die Strategien entsprechend anzupassen.
  • Unterstützung bei Werbemaßnahmen: Wie bei Retail Media Netzwerken können RaaS-Anbieter Marken bei der Entwicklung und Umsetzung von Werbemaßnahmen unterstützen, um die Sichtbarkeit mit Retail Advertising zu erhöhen.

 

5. Die Nutzung von Big Data für Markteinblicke

Daten sind Informationen, Informationen ist Wissen und Wissen ist Macht. Das gilt auch im Einzelhandel. Kundendaten sind der Schlüssel, um Kundenpräferenzen, -verhalten und Transaktionsdaten gezielt zu analysieren. Zudem kann die Zielgruppe exakt segmentiert werden, da jedes Merkmal erkannt und berücksichtigt wird. Dies ermöglicht das präzise Targeting der Zielgruppen, was zu einer höheren Kundenbindung führt.

Grundlage für diese wichtigen Markteinblicke ist Big Data. Big Data umfasst komplexe Datensätze, welche mit fortgeschrittenen Analysetools verarbeitet werden. Im Einzelhandel stammen die Daten aus verschiedenen Datenquellen, einschließlich online- und offline Transaktionen, Vertriebskanälen oder Kundeninteraktionen.

Durch die Analyse von Big Data können Einzelhändler Retail-Trends frühzeitig identifizieren, das Verhalten der Konsumenten verstehen und auf Basis dessen fundierte Entscheidungen treffen. Die Strategien können entsprechend angepasst und sogar optimiert werden. Big Data macht personalisiertes Einkaufen erst möglich. Mit KI ist die Analyse sogar leicht umsetzbar.

Abschließend lässt sich sagen, dass der Einzelhandel im Jahr 2024 von einer Vielfalt an Trends geprägt ist. Die Integration von KI für personalisiertes Einkaufen, der Aufschwung des Omnichannel-Einzelhandels, das Nachhaltigkeitsparadigma, RaaS und die Nutzung von Big Data für präzises Targeting – All das sind entscheidende Entwicklungen, die Einzelhändlern neue Chancen bieten, sich am Markt zu behaupten.

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